Gegenwärtig läuft das Rekrutierungsverfahren für die Lehrstellen 2018. Pia Mariano, Ausbildungsverantwortliche bei der Stiftung RaJoVita, hat passend dazu die Bewohnerin des Pflegezentrums Meienberg, Lena Nolmans, zum Thema Berufswunsch befragt.

Lena Nolmans wuchs als erstes von sieben Kindern in der Nähe von Amsterdam auf. Auf die Frage, ob sie sich ihren Berufswunsch erfüllen konnte, erzählt sie im Gespräch, dass alle ihre älteren Schwestern eine kaufmännische Ausbildung gemacht haben und sie automatisch auch diesen Weg einschlug: «Ich folgte damit eher einer Familientradition als dem eigenen Berufswunsch».

Lena Nolmans Leidenschaft war seit jeher das Malen. Bereits in der Primarschule fiel ihr zeichnerisches Talent auf. Die künstlerischen Gene habe sie von ihrem Vater geerbt, da auch er viel Zeit in die Ölmalerei investierte. Bis sie ihre Passion dann doch noch zum Beruf machen konnte, sollte es aber noch viele Jahre dauern.

Talentierte Künstlerin

Bei einem Kaffee zeigt die talentierte Künstlerin Lena Nolmans zudem ihre eindrückliche Aquarellbildersammlung. Ihre Bilder drücken Eigenschaften wie Humor, Ernsthaftigkeit, aber auch Lockerheit aus. Als Laie kann man sich gut vorstellen, dass in den Bildern viele Gefühle der Malerin stecken, welche den Bildern einen besonderen Ausdruck verleihen.

Lena Nolmans wurde von ihren Eltern stets in ihrem Hobby gefördert und unterstützt. «Wegen einer Allergie musste ich von der Ölmalerei auf die Aquarellmalerei umstellen, was anfänglich nicht einfach war. Bei der Ölmalerei konnte man einen Fehler einfacher kaschieren, als beim Aquarellmalen».

Um die Technik der Aquarellmalerei zu erlernen, besuchte sie jeweils am Samstagnachmittag eine Kunstakademie. Zudem konnte sie während einem Monat bei einem bekannten Aquarellmaler in Frankreich ihre Technik verfeinern. «Ich fand Befriedigung und Freude in der Malerei». Dann lacht sie: «Auch meinen ersten Liebeskummer konnte ich mit der Malerei verarbeiten».

Apropos Liebe, ursprünglich wollte Lena Nolmans nie heiraten:«Ich war immer ein freiheitsliebender Mensch. «Aber bekanntlich kommt es ja oft anders, als man denkt und so heiratete ich mit 43 Jahren meinen heutigen Mann». Die beiden wohnen seit 30 Jahren in der Schweiz.

Wenn das Hobby schliesslich zum Beruf wird

In ihrer späteren Berufslaufbahn spielte die Aquarellmalerei eine Rolle. Als in Uznach eine Lehrperson für Aquarellmalerei gesucht wurde, war Lena Nolmans begeistert. «Ich war jedoch nicht sicher, ob ich für die Aufgabe geschaffen war», erinnert sie sich. Deshalb belegte sie in der Migros-Klubschule einen Kurs zur Unterrichtsvermittlung. «Damit taten sich neue Wege auf, um meine Kreativität an Andere weiterzugeben».

Diese Kreativität fehlt ihr in der heutigen Unterrichtsgestaltung: «In den Schulen werden die kreativen Fächer immer mehr gekürzt. Den Kindern fehlt die Fähigkeit zu spielen und zu basteln. Sie erinnert sich: «Ich durfte als Kind meine Kreativität voll ausleben!»